Inhaltsauszug
Thomas Merton schreibt: Menschlich, wie alle anderen
Darum ist es von höchster Wichtigkeit, dass wir bereit sind, nicht nur für uns selbst, sondern für andere zu leben. Dann nämlich vermögen wir unsere eigenen Grenzen zu erkennen und zu bejahen.
Grenzen spielen eine höchst wichtige Rolle in unser aller Leben. Gerade ihretwegen brauchen wir andere, und andere brauchen uns. Wir haben nicht alle die gleichen schwachen Stellen, und so ergänzen und vervollständigen wir einander, indem jeder für sich die Mängel eines anderen gutmacht.
Giuseppe Gracia, Schriftsteller, schreibt:
In der jüdisch-christlichen Tradition gilt der Mensch als erbarmungswürdiges Geschöpf, das sich nicht über andere erheben soll. Jeder Mensch hat das Potenzial zur Grösse, aber er bleibt ein Sünder; das heisst, er bleibt immer fehlbar. Wie es eine Weisheit aus dem babylonischen Talmud (6. Jahrhundert) formuliert: «Der Mensch soll sich zur Hälfte für unschuldig halten und zur Hälfte für schuldig.» Um das zu üben und das persönliche Sündenbewusstsein wachzuhalten, wäre ein regelmässiger Blick in den Spiegel hilfreich, gerade auch bei denen, die auf der richtigen Seite zu stehen glauben.
Von Rita Famos, Präsidentin EKS lesen wir, dass die evang. Landeskirche keine Insel ist und weitherzig die dogmatischen Engführungen der eigenen Lehre überwindet und das Verbindende sucht.
Christian Kaiser schreibt vom Spraykünstler Banksy und seinen ästhetischen, überraschenden Darstellungen. Die Kraft der Elemente, das Ausgeliefertsein, Verschlungenwerden klingen an. Wer hat diese Westen getragen, was hat die Menschen getrieben, diese Gefahren auf sich zu nehmen? Und: leben sie noch? Hat die Rettungsweste ihren Zweck erfüllt?