Inhaltsauszug
Die Menschen haben eine Sehnsucht nach Sinn. In diesem Interview antwortet Katharina Heyden, Professorin an der Uni Bern auf die Frage: Was würden Sie in der reformierten Kirche ändern wollen?
Die kleiner werdende Kirche hat für mein Empfinden noch keinen guten Umgang mit ihrem eigenen Schrumpfen gefunden. Zahlenmässig lässt sich die Entwicklung nicht aufhalten, aber inhaltlich liesse sie sich aktiver gestalten. Ich sehe im Moment eher eine Fixierung auf Zahlen und den frustrierten Versuch, bestehende Strukturen möglichst lange zu erhalten. Eine Kirche, die selbstbestimmt, würdevoll und mit Kreativität kleiner wird, könnte ein heilsamer Kontrastpunkt zum Wachstums-Dogma kapitalistischer Gesellschaften sein und die alte christliche Kunst der ars moriendi, der Kunst des Sterbens, zu neuem Leben bringen.
Rita Famos, Leiterin EKS, schreibt: Mögen die Engel bei uns bleiben, samt der Botschaft, die sie vermitteln: Gott ist mit Dir, sein Friede ist grösser und klangvoller als der Lärm der Welt.
Engel wie du und ich
Manche Engel
haben faltige Gesichter und schwielige Hände,
aber sie kennen den Weg und seine Gefahren,
sie nehmen uns fest an der Hand
und führen uns
mit der ganzen Erfahrung ihrer Jahre,
wenn wir uns verirrt haben.
Manche Engel
tapsen neugierig auf kleinen Beinen durchs Leben,
haben keine Ahnung, wohin der Weg führt,
aber sie nehmen uns
mit strahlendem Lächeln
und voll grenzenlosem Vertrauen
fest an der Hand
und hoffen, dass wir sie führen.
Manche Engel
wissen nicht einmal, dass sie von Gott kommen,
nur, dass sie füreinander bestimmt sind
und einander nicht loslassen dürfen,
wenn die Welt Bestand haben soll.
Manche Engel sind wie du und ich.
Inge Müller